Schnipp, schnapp, Hecke ab! Heckenpflanzen schneiden im Sommer

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Wer Heckenpflanzen schneiden möchte, sollte auf die Jahreszeit achten, denn im Sommer darf kein radikaler Schnitt erfolgen.

Der Rückschnitt oder die Rodung von Hecken darf nur vom 1. Oktober bis zum 28. Februar gemacht werden. Nicht jeder ist sich bewusst, dass bei einem größeren Schnitt im Frühling oder Sommer, also in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September sogar laut Bundesnaturschutzgesetz ein Bußgeld drohen kann. Der Grund dafür ist der Schutz der Vögel und anderer Kleintiere, die im Frühling in Hecken und Sträuchern Nester und Bruthöhlen einrichten. Um diesen Lebewesen die Aufzucht der Jungtiere zu ermöglichen, dürfen Hecken nicht wesentlich geschnitten werden. Durch diese Maßnahme sollen die immer weiter zurückgehenden natürlichen Lebensräume zahlreicher Tiere zumindest während der Aufzucht des Nachwuchses ungestört bleiben.

Was man beim Heckenpflanzen schneiden im Sommer beachten muss

Das Bundesnaturschutzgesetz, das ein Heckenpflanzen schneiden oder die Rodung von Hecken im Frühjahr und Sommer verbietet, gilt für alle Hauseigentümer, Gartenbesitzer und auch alle Klein- und Hobbygärtner sowie die Kommunen, die für die Pflege der öffentlichen Grünanlagen zuständig sind. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob sich die Hecken in Wohngebieten befinden oder in der freien Landschaft. Da die jeweiligen Landesregierungen den Schutzzeitraum sogar verlängern können, sollte jeder bei der zuständigen Kommune nachfragen, welche Bestimmungen für seinen Wohnort gelten, wenn er Heckenpflanzen schneiden möchte. Zur Sicherheit sollte man sich dort auch erkundigen, welche Schnittmaßnahmen von dem Verbot betroffen sind, um kein Bußgeld wegen einer Ordnungswidrigkeit zu riskieren.

Generell bezieht sich das Verbot auf sämtliche umfangreichen Schnitt- oder Rodungsarbeiten, die an Hecken, Bäumen sowie Sträuchern im Garten und an Wallhecken, Gebüschen, im Röhricht und Schilf in der freien Natur vorgenommen werden. Bei einem umfangreichen Eingriff handelt es sich um einen kompletten Rückschnitt, aber auch um stärkere Rückschnitte, die bis in das mehrjährige Holz gehen. Außerdem betrifft das Verbot auch die völlige Entfernung von Hecken sowie anderen Gehölzen. Wird gegen dieses Schnittverbot von März bis September verstoßen, kann ein Bußgeld gefordert werden, da dieser Verstoß als Ordnungswidrigkeit gewertet wird. Die Höhe des Bußgeldes für das Heckenpflanzen schneiden im verbotenen Zeitraum kann bis zu 50.000 Euro betragen.

Allerdings erlaubt das Bundesnaturschutzgesetz dennoch kleinere Arbeiten beim Heckenpflanzen schneiden, die vor allem der Pflege und der Form dienen. Wenn die Hecke im Frühjahr und Sommer ein wenig im Wuchs korrigiert wird oder kleinere Schnitte zur Pflege vorgenommen werden, handelt es sich dabei nicht um eine Ordnungswidrigkeit. Wichtig ist allerdings, dass beim Heckenpflanzen schneiden auf die Tiere Rücksicht genommen wird, die in der Hecke leben und möglicherweise auch nisten. Sollte sich die Hecke an einem Gehweg oder entlang einer Straße befinden, ist ein Rückschnitt sogar vorgeschrieben, wenn die Hecke auf den Weg oder die Straße wächst, und auch im Frühjahr und Sommer erlaubt, damit die Verkehrssicherungspflicht durch den Eigentümer der Hecke erfüllt wird.

So gelingt das Heckenpflanzen schneiden

Eine Hecke kann viele Funktionen erfüllen. Sie dient als Sichtschutz, Grundstücksbegrenzung oder auch als Gestaltungselement im Garten. Damit sie aber diese Aufgabe wie gewünscht erfüllen kann, ist auf die richtige Pflege zu achten, bei der das Heckenpflanzen schneiden ein wichtiger Bestandteil ist. Je nach Pflanzenart ist es daher mindestens einmal im Jahr wichtig, das Heckenpflanzen schneiden einzuplanen, wenn man eine gepflegte und dichte Hecke in der gewünschten Form bekommen und erhalten möchte. Bei den meisten Heckengehölzen empfiehlt sich ein Rückschnitt früh im Jahr. Der Vorteil ist, dass Mitte bis Ende Februar noch keine Tiere in den Hecken nisten, die durch das Heckenpflanzen schneiden gestört werden könnten, und der erste Austrieb noch nicht begonnen hat.

Den frühen Schnitt verkraften die Gehölze in der Regel sehr gut. Bei Hecken aus Laubbaumarten, wie zum Beispiel der Hainbuche oder dem Feldahorn wirkt ein frühes Heckenpflanzen schneiden sogar anregend auf das Wachstum, wodurch sich die Hecke dicht und gut belaubt entwickelt. Bei blühenden Hecken, wie Schneeball, Forsythie oder Jasmin gilt eine andere Regel. Wer eine Blühhecke schneiden möchte, sollte bis nach der Blüte warten, da ein Schnitt im Februar die Blüten beseitigen würde. Meist fällt dieser Termin dann aber in den Zeitraum, in dem man keine Heckenpflanzen schneiden darf, um die Tiere nicht zu stören. Ein Schnitt einer solchen Hecke ist daher nur sehr zurückhaltend und vorsichtig zu machen.

Neben dem richtigen Zeitpunkt, ist aber auch die Art, wie man Heckenpflanzen schneiden sollte, wichtig für die gewünschte Entwicklung der Hecke. Generell soll durch den Rückschnitt das Wachstum angeregt werden und sich viele neue Verzweigungen bilden. Da dies aber auch in einer gewünschten Form und Optik passieren soll, ist der Rückschnitt mit Überlegung zu machen. Schlecht geschnittene Hecken erkennt man daran, dass sie unten verkahlen und dann nicht mehr ihre Funktion als Sichtschutz erfüllen können. Zu dieser unerwünschten Entwicklung kommt es, wenn die oberen Äste den unteren Bereich der Hecke zu sehr verschatten und so das Wachstum hemmen. Um diesen Effekt zu vermeiden, muss beim Heckenpflanzen schneiden darauf geachtet werden, dass die Hecke oben schmaler als unten ist.

Tipps zum Heckenpflanzen schneiden

Vor allem bei Nadelholzhecken sollte darauf geachtet werden, dass der Rückschnitt der Hecke in Trapezform erfolgt, da diese noch schneller als Laubbaumhecken im unteren Bereich braun und kahl werden. Beim Heckenpflanzen schneiden sollte prinzipiell moderat vorgegangen werden, ganz egal mit welchen Werkzeugen gearbeitet wird. Der Zuwachs sollte zu etwa Dreiviertel gekürzt werden. Von den neuen Trieben kann ungefähr ein Drittel stehenbleiben. Wenn man sich an diese Empfehlungen hält, wird die Hecke zunehmend dicht, da das Wachstum angeregt wird. Wer eine immergrüne Hecke aus Kirschlorbeer hat, sollte den Schnitt mit einer Gartenschere machen, was zwar zeitaufwendig ist, aber ein optisch besseres Ergebnis liefert, als der Schnitt mit einer Heckenschere, der viele Blätter zerteilt, die dann braun werden.

Wenn die Gartengestaltung eine exakt gerade Hecke fordert, kann man vor dem Heckenpflanzen schneiden zwei Schnüre über die gesamte Länge der Hecke spannen, die als Orientierungshilfe dienen, um die gewünschte Form optimal zu erreichen. Auch wenn Hecken aus Laubgehölzen schon im Februar geschnitten wurden, kann es sein, dass ein zweiter Schnitt unumgänglich wird. Viele Hecken entwickeln schon im Juni lange Triebe, die beim zweiten Heckenpflanzen schneiden wieder in die richtige Form gebracht werden müssen. Um diese pflegerischen Korrekturen zu machen, sollte man jedoch bis nach dem Johannistag, den 24. Juni warten. Erfahrungsgemäß haben sich dann die meisten Neutriebe entwickelt und der zweite Schnitt führt länger zur gewünschten Form.

Da Hecken oftmals schon zum Thema von Nachbarschaftsstreitigkeiten geworden sind, sollte man sich darüber klar sein, wer für die Hecke zuständig ist, falls sie auf der Grundstücksgrenze zum Nachbarn steht. Sollten beide Parteien Eigentümer der Hecke sein, sollte man sich zum Heckenpflanzen schneiden auch mit dem Nachbarn abstimmen. Wer eine Hecke als Sichtschutz pflanzen möchte, sollte sich rechtzeitig darüber informieren, was das Nachbarschaftsrecht zur maximalen Höhe der Hecke sagt. Die Maße können je nach Bundesland, Gemeinde und Kommune sehr unterschiedlich sein. Um unnötigen Ärger mit Ämtern und dem Nachbarn zu vermeiden, sollte man sich an diese Bestimmungen halten. Schließlich ist auch ein komplett verschatteter Garten für die Entwicklung der eigenen Pflanzen auch nicht schön.

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